Wer denkt schon im Februar an die Erdbeerernte???
Mir ist dieses Bild eingefallen, als ich im Lukasevangelium von einem Bauern gelesen habe, der Saatgut ausstreut: (Lukas 8, 4-8). Die Körner fallen auf unterschiedlichen Boden: Manche werden auf dem Weg zertreten, manche finden auf felsigem Grund keinen Halt und wieder andere ersticken zwischen anderen Gewächsen. Nur wenige Körner fallen auf gute Erde. Sie schlagen Wurzeln und bringen gute, leckere Früchte, wie die Erdbeeren in meinem Korb.
Jesus sagt damit: Gute Botschaften sind wie die Aussaat. Manches wird in den Staub getreten. Anderes wird findet keinen Halt oder erstickt, weil die Sorgen oder Ablenkungen wie Unkraut alles zuwuchern. Nur wenig geht auf und wächst und trägt Früchte.
Frustrierend? Nur zum Teil! Natürlich ärgert man sich, wenn eine gute Predigt nichts austrägt. Man ist frustriert, wenn das ehrenamtliche Engagement nichts bewirkt.
Aber zwei Sachen sollte man trotzdem im Blick behalten:
- Die wenigen Körner, die auf guten Boden fallen, bringen „hundertfachen Ertrag!“ Das gleicht es aus, dass manches gar nichts bringt.
- Jesus wählt bewusst ein Beispiel aus der Pflanzenwelt: Die Erdbeerpflanzen brauchen auch eine gewisse Zeit, bis man leckere Früchte ernten kann. Also brauchen wir Geduld. Was wir im Frühjahr aussäen, wird frühestens im Mai Früchte tragen.
Ich bin neugierig: Was können wir in diesem Frühjahr aussäen? Was fällt vielleicht nach dem Lockdown auf fruchtbaren Boden? Was wollen wir im Sommer an Früchten genießen?
Auf Ihre Ideen freut sich Pfarrer Andreas Lay: andreas.lay@elkb.de